Gender Care Gap in Deutschland: Kein anhaltender Anstieg infolge der Corona-Pandemie
Jonas Jessen,
Lavinia Kinne and
Katharina Wrohlich
DIW Wochenbericht, 2024, vol. 91, issue 9, 123-130
Abstract:
Der Gender Care Gap, also der geschlechtsspezifische Unterschied in der Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit wie Kinderbetreuung und Hausarbeit, ist in Deutschland vergleichsweise hoch. Frauen übernehmen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Besonders mit der Familiengründung steigt der Gender Care Gap nachhaltig an. Zu Beginn der Corona-Pandemie vor knapp vier Jahren wurde vielfach befürchtet, dass sich der Gender Care Gap noch vergrößern könnte. Empirische Analysen zeigen, dass sich in jungen Familien zu Beginn der Pandemie in der Tat Geschlechterungleichheiten in der Sorgearbeit verschärft haben. Vor allem Mütter haben den erhöhten Betreuungsbedarf der Kinder zu Hause infolge von Kita- und Schulschließungen aufgefangen. Die Untersuchungen auf Basis von Daten des Beziehungs- und Familienpanels pairfam in diesem Wochenbericht zeigen jedoch, dass sich der Gender Care Gap inzwischen wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückbewegt hat – wenngleich dieses immer noch hoch ist. Wenn die Politik Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt wirksam bekämpfen will, sollte sie die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit stärker in den Fokus nehmen und bestehende Hemmnisse für eine gleichmäßigere Aufgabenteilung abbauen. Das wäre zum Beispiel durch eine Ausweitung der Partnermonate beim Elterngeld sowie einer Reform des Ehegattensplittings und der Minijobs möglich.
Keywords: gender; child care; families; division of care work; Covid-19; pairfam (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D13 J16 J22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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