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Rückkehr des Vertrauens beflügelt Konjunktur in Deutschland

Hans-Ulrich Brautzsch, Katja Drechsel, Sebastian Giesen, Oliver Holtemöller, Martina Kämpfe, Tobias Knedlik, Axel Lindner, Brigitte Loose, Jan-Christopher Scherer, Birgit Schultz, Götz Zeddies, Jonas Dovern, Peter Hennecke and Carsten-Patrick Meier
Authors registered in the RePEc Author Service: Katja Heinisch

Konjunktur aktuell, 2013, vol. 1, issue 2, 55-94

Abstract: In den ersten Monaten des Jahres 2013 haben sich die konjunkturellen Perspektiven für Deutschland auf-gehellt. Schon seit dem Schlussquartal des Jahres 2012, als die gesamtwirtschaftliche Produktion noch sank, schätzen die Unternehmen ihre Geschäftsaus-sichten zunehmend günstiger ein. Der Hauptgrund dafür ist wohl, dass mit der Entspannung der Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum das wichtigste weltwirtschaftliche Risiko weniger akut geworden ist. Die Weltkonjunktur hat sich insgesamt etwas belebt: Industrieproduktion und Warenhandel expandierten zuletzt beschleunigt. Ein deutlicher Produktionsan-stieg scheint sich insbesondere in den asiatischen Schwellenländern abzuzeichnen. Vor diesem Hinter-grund ist zu erwarten, dass die Auftriebskräfte für die Konjunktur in Deutschland wieder stärkere Wirkung entfalten. Beschäftigung und Löhne werden wohl weiter anziehen, und dies wird den privaten Konsum und den Wohnungsbau stimulieren. Zudem ist die Kapitalintensität der Produktion derzeit vergleichs-weise niedrig; die Firmen dürften daher ihren Kapital-stock ausweiten. Die Bedingungen dafür sind äußerst günstig, denn die Zinsen in Deutschland befinden sich auf einem historischen Tiefstand. Ein rasches Anzie-hen der Konjunktur ist allerdings in den „harten“ Konjunkturindikatoren bisher nur ansatzweise er-kennbar. Die Produktion im Produzierenden Ge-werbe inklusive Bauhauptgewerbe lag im Januar nur geringfügig über dem Stand vom Vorquartal und die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe waren rückläufig. Dies lässt erwarten, dass der Produktions-anstieg im ersten Quartal 2013 noch mäßig geblieben ist. Ab dem zweiten Quartal ist aber mit einer kräfti-gen gesamtwirtschaftlichen Expansion zu rechnen, zumal dann ein wesentlicher Teil der Produktions-verluste, die bei der Bautätigkeit im ersten Vierteljahr durch die ungünstige Witterung entstanden sind, wieder aufgeholt werden dürfte. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2013 um 1,3% zunehmen und damit deutlich stärker als zur Jahreswende erwartet. Für das Jahr 2013 reicht das 66%-Prognoseintervall von 0,8% bis 1,7%, für das Jahr 2014 von 0,8% bis 4,0%. Die Arbeitslosenquote dürfte bei dieser realwirtschaftlichen Entwicklung nochmals rückläufig sein. Die Verbraucherpreisinflation wird im Jahr 2013 mit 1,7% etwas niedriger als im Vorjahr ausfallen und im Jahr 2014 wieder etwas zulegen. Der Finanzie-rungssaldo des Staates wird im Jahr 2013 sowohl konjunkturbedingt als auch aufgrund einer expansiv ausgerich-teten Finanzpolitik leicht negativ ausfallen, sich aber im Jahr 2014 infolge der hohen konjunkturellen Dynamik wieder deutlich verbessern.

Keywords: Konjunktur; Prognose; Weltwirtschaft; Deutschland; öffentliche Finanzen; mittelfristige Projektion (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E17 E27 E37 E50 E53 E60 E66 H68 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2013
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