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OekonomInnen in der Finanzkrise. Netzwerkanalytische Sicht auf die deutschsprachigen OekonomInnen

Stephan Puehringer and Katrin Hirte ()
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Stephan Puehringer: Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria

Authors registered in the RePEc Author Service: Stephan Pühringer

No 18, ICAE Working Papers from Johannes Kepler University, Institute for Comprehensive Analysis of the Economy

Abstract: Die gegenwaertige Wirtschaftskrise hat zu Beginn 2007 zu einer Welle der Kritik an oekonomischen Expertisen gefuehrt. Fuer einen kurzen Zeitraum - Krugman bezeichnete dies auch als "keynesian moment" - schien eine wirtschaftspolitische Neuorientierung moeglich. Einige anerkannte OekonomInnen uebten sich in Selbstkritik ueber die Konsequenzen wirtschaftspolitischer Konzepte, die durch zu hohe Abstraktionsniveaus die Sicht auf potenzielle Finanzmarktkrisen verhinderten. Im Laufe der Krisenpolitik in der Europaeischen Union hat sich allerdings gezeigt, dass - entgegen anfaenglichen Beteuerungen - die Krise nicht als Krise der Finanzmaerkte oder gar des kapitalistischen Wirtschaftssystems interpretiert wurde. Vielmehr kam es zu einer Umdeutung der Finanzkrise in eine Staatsschuldenkrise und neoliberale Austeritaetsprogramme waren die logische Konsequenz. Dieser Beitrag entstand auf Grundlage einer Studie im Auftrag des Jubilaeumsfonds der oesterreichischen Nationalbank, in der die Rolle von deutschsprachigen OekonomInnen in der Finanzkrise beleuchtet wurde. Es zeigte sich, dass nach einer kurzen Phase der Reflexion die Mehrheit der OekonomInnen in oeffentlichen Stellungnahmen und Appellen unverantwortliche Fiskalpolitik oder ein "Ueber-die-Verhaeltnisse-leben" einzelner "Schuldenstaaten" als zentrale Ursache fuer die Krise ausmachten. Die engen Verbindungen einzelner, den oeffentlichen Diskurs dominierender, OekonomInnen zu ordo- und neoliberalen Think Tanks, der Finanzindustrie sowie zu zentralen politischen EntscheidungstraegerInnen scheint in diesem Zusammenhang eine der Hauptursachen fuer das (Wieder-)erstarken neoliberaler Wirtschaftspolitik nach der Krise zu sein.

Pages: 21 pages
Date: 2013-06
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